[DIESER BEITRAG ENTHÄLT WERBUNG FÜR Kreutzers]
SCHWÄBISCHE LIEBLINGSREZEPTE UND KINDHEITSERINNERUNGEN
Zur Schwäbischen Küche gehören ganz klar Maultaschen in Brühe mit Kartoffelsalat oder mit “gschmelzten” Zwiebeln, Linsen mit Saitenwürstle und Kässpätzle. Mit diesen Gerichten bin ich groß geworden, denn diese schwäbischen Klassiker gab es bei uns zu Hause. Zu Feiern und Familienfesten, bei denen auswärts gegessen wurde, war der Schwäbische Zwiebelrostbraten besonders gefragt. Ich erinnere mich zu gut daran, wie mein Großvater sich über den feinen Zwiebelrostbraten mit Spätzle und ganz viel Bratensauce freute. Bei uns zu Hause gab es den eher selten. Somit ist der Zwiebelrostbraten in meinen Erinnerungen mit wunderschönen Momenten und Festen verbunden. Als wir letztes Weihnachten in Stuttgart waren, haben wir in der Speisekammer West einen köstlichen Zwiebelrostbraten gegessen. Seither weiß ich, dass dieses Gericht auch bei Herrn S. hoch im Rennen ist und der Hauptgang für das nächste Dinner mit Freunden stand fest: Zwiebelrostbraten mit köstlicher Bratensauce und Spinatspätzle.
EINE LIEBE DIE SCHON IMMER ANHÄLT – DIE SAUCENLIEBE
Es gibt Dinge, die ändern sich einfach nie. Und dazu gehört auch, dass der Schwabe gerne sein Fleisch oder die Spätzle in reichlich Sauce ertränkt. So war es nicht verwunderlich, als wir neun Enkelkinder im Restaurant – anlässlich eines Geburtstags – immer wieder erneut Sauce nachbestellt haben. Bei den Kellnern haben wir wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn wir neun Kinder haben bestimmt einen Riesentopf voll Bratensauce verdrückt. Das ist nun schon fast 20 Jahre her, aber es wäre heute mit Sicherheit nicht anders. Auch zum Zwiebelrostbraten gehört eine gute, kräftige dunkle Bratensauce. Ich zeige euch heute ein tolles Rezept für eine köstliche Bratensauce die ihr lieben werdet. Die Bratensauce schmeckt so wunderbar kräftig und hat eine tolle Farbe, obwohl sie nur ca. 30 Minuten köchelt. Aber das Schmorgemüse und der kräftige Rotwein geben der Sauce einen tollen Geschmack.
ZARTES ROASTBEEF FÜR FEINEN ROSTBRATEN
Ein guter Zwiebelrostbraten wird gerne aus dem Roastbeef zubereitet. Wer mir auf Instagram folgt, hat in den Storys sicher auch gesehen, wie ich 3 Kg feinstes Simmentaler Roastbeef von meinem Partner Kreutzers ausgepackt habe. Das butterzarte Simmentaler Roastbeef ist perfekt geeignet für Zwiebelrostbraten. Das Fleisch ist nicht mit Fett durchzogen, sondern hat einen äußeren Fettrand, der dem Fleisch einen tollen Geschmack verleiht. Für den köstlichen Rostbraten habe ich das große Stück Roastbeef in ca. 3 cm dicke Scheiben geschnitten, die Scheiben von beiden Seiten ganz kurz scharf angebraten und anschließend im Ofen bei ca. 150 °C bis zur gewünschten Kerntemperatur von 59 °C gegart. Ganz wichtig ist, dass das Fleisch bei starker Hitze angebraten wird, so bekommt es schöne Röstaromen. Wir waren alle absolut begeistert vom tollen Geschmack des Simmentaler Roastbeefs.
Um von Zwiebelrostbraten sprechen zu können, benötigen wir natürlich noch eine Ladung Zwiebeln. Es gibt zwei Varianten: gschmelzte Zwiebeln oder frittierte Zwiebelringe. Ich liebe gschmelzte Zwiebeln in Butter und die gehören für mich auch auf den Zwiebelrostbraten.
DER KLASSIKER EIN BISSCHEN ANDERS
Klassisch werden zum Zwiebelrostbraten natürlich Spätzle serviert. Die nehmen die köstliche Bratensauce gut auf und schmecken wunderbar zum Fleisch und den gschmelzten Zwiebeln. Um ein bisschen Farbe und Frühlingsgefühle auf den Teller zu bringen, habe ich mich dazu entschieden Spinatspätzle für unser Dinner mit Freunden zu machen. Als ich meiner Großmutter vom geplanten Dinner erzählte, bekam ich von ihr tolle Tipps für Spinatspätzle. Ihr Geheimtipp ist etwas Mineralwasser mit Kohlensäure in den Teig zu geben. Habt ihr schon mal Spinatspätzle ausprobiert? Die schmecken wirklich wunderbar und passen toll zu Zwiebelrostbraten, Steak oder auch Fisch. Natürlich sind Spätzle nicht blitzschnell gemacht, aber es lohnt sich für so ein köstliches Dinner, sie frisch zu pressen oder von Hand zu schaben.
ZWIEBELROSTBRATEN MIT KÖSTLICHER BRATENSAUCE UND SPINATSPÄTZLE
Für 8 Personen – bei weniger Personen die Zutaten entsprechend herunterrechnen oder restliche Spätzle und Fleisch am nächsten Tag genießen
Spinatspätzle
150 g frischer Blattspinat
150 ml kaltes Wasser
675 g Spätzlemehl
1/2 TL Salz
6 Eier (M)
75 – 90 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
Muskatnuss
frisch gemahlener Pfeffer
1-2 EL Butter zum Schwenken
Zwiebelrostbraten und Bratensauce
2 Kg Roastbeef, z.B. Simmentaler Roastbeef
2 EL Sonnenblumenöl
1 EL Butter
1/2 Stange Lauch
2 Karotten
1 kleine Petersilienwurzel
1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
2 EL Tomatenmark
150 ml Rotwein
100 ml Balsamico
800 ml Rinderfond
1 Zweig Thymian
1 Lorbeerblatt
2 TL Speisestärke
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Zwiebelschmelze
8 Zwiebeln
150 g Butter
1 TL brauner Zucker
1-2 EL Balsamico
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Für die Spinatspätzle
Blattspinat gründlich waschen, trocken tupfen und mit dem kalten Wasser pürieren. Das Mehl mit dem Salz in eine große Schüssel geben, die Eier dazugeben und alles mit einem großen Kochlöffel gut vermengen. Nun das Spinatpüree unterrühren und so viel Mineralwasser dazu geben, bis ein homogener, glatter Teig entstanden ist. Der Teig ist optimal, wenn er zähflüssig vom Löffel fließt. Er darf keinesfalls zu dünnflüssig werden. Den Teig mit Muskatnuss und frisch gemahlenem Pfeffer verfeinern. Den Spätzleteig ca. 30 Minuten ruhen lassen. In einem großen Topf reichlich Salzwasser aufkochen und den Spätzleteig nach Belieben von Hand oder durch eine Spätzlepresse zu Spätzle verarbeiten.
Für den Zwiebelrostbraten und die Bratensauce
Den Backofen auf 150 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech ins untere Drittel des Ofens schieben. Das Fleisch in ca. 3 cm dicke Scheiben bzw. in 8 Scheiben schneiden. In einem großen Bräter das Sonnenblumenöl erhitzen und das Fleisch portionsweise von beiden Seiten im heißen Fett ca. 2 Minuten anbraten. Fleisch auf einen Ofenrost legen und im Ofen (Mitte) ca. 15-18 Minuten garen, bis es eine Kerntemperatur von ca. 59 °C erreicht hat (Bratenthermometer!).
Lauch, Karotten und Petersilienwurzel waschen, schälen und in Stücke schneiden, die Zwiebel halbieren und die Knoblauchzehen mit Schale leicht zerdrücken. Für die Bratensauce die Butter im Bräter erhitzen und das Gemüse ca. 3 Minuten bei starker Hitze anrösten. Tomatenmark dazugeben und ca. 1 Minute rösten. Dann mit Rotwein und Balsamico ablöschen, gut umrühren und alles offen, ca. 5 Minuten köcheln lassen. Rinderfond, Thymian und Lorbeerblatt dazugeben und alles ca. 20-25 Minuten offen, bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Alles durch ein feines Sieb geben, die Sauce in einem Topf auffangen und erneut aufkochen lassen. Die Speisestärke mit 1/2 EL kaltem Wasser verrühren und die Sauce damit abbinden.
Für die Zwiebelschmelze
Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Die Butter in einem Topf erhitzen, Zwiebelringe dazugeben und unter Rühren ca. 10 Minuten glasig dünsten. Den Zucker dazugeben und leicht karamellisieren lassen. Mit Balsamico ablöschen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Spätzle in Butter schwenken
1-2 EL Butter in einer Pfanne erwärmen und die Spinatspätzle darin schwenken und erwärmen.
Den Zwiebelrostbraten mit der Bratensauce, den gschmelzten Zwiebeln und Spinatspätzle servieren. Dazu schmeckt ein kräftiger Rotwein, z.B. der Butcher’s Reserve von Kreutzers.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit meinem Partner Kreutzers entstanden. Vielen Dank für das köstliche Fleisch und den feinen Wein.
Uschi meint
Hallo!
Danke für das tolle Rezept! Es sieht super aus!
Aber ich habe noch Fragen: Was machst du mit dem ausgekochten Gemüse, wenn die Soße fertig ist? Kann man das noch verwerten?
Nimmst du fertigen Rinderfond? Oder machst du den auch selbst?
Wie schaffst du es, dass beim Abbinden die Stärke nicht klumpig wird? Ist mir nämlich schon passiert…
Vielen Dank!
Uschi
Nileen Marie meint
Liebe Uschi,
Das Gemüse essen wir entweder dazu oder ich verwende es, um mit übrigen Spätzle, Nudeln oder Reis eine Restepfanne zu machen. ;-)
Je nach Zeit koche ich mit fertigem Rinderfond, meistens habe ich aber einen selbst gekochten Fond auf Vorrat da.
Für das Abbinden mit Stärke ist es wichtig, die Stärke vorab mit einem ganz kleinen Schuss kaltem Wasser anzurühren und dann erst in die Sauce einrühren. So klumpt es bei mir nicht.
Viele Grüße
Nileen Marie