Ein Gericht, das ich schon in meiner Kindheit und Teeniezeit sehr geliebt habe, waren Nudeln mit Möhrencreme. Die hat meine Mutter damals in meinem heißgeliebten Buch „Nudelglück“ vom GU Verlag entdeckt und ausprobiert.
Das Rezept wurde sofort in die Sammlung alltagstauglicher Rezepte integriert. Die goldgelb gerösteten Mandelblättchen, die dazu empfohlen wurden haben wir aber weg gelassen. ;-)
Aber die dicke Sauce, besser gesagt Creme war immer so herrlich frisch und mit der gewissen Süße durch den Honig unwiderstehlich.
Zugegeben, beim Zubereiten der Sauce fühlt es sich ein wenig so an, als bereite man Babybrei zu… und auch optisch sieht die Möhrencreme eher wie Babynahrung aus. Das hat jedenfalls Herr S. damals mit unserem Mitbewohner behauptet, als ich das Gericht das erste Mal auf den Tisch gebracht habe.
Ein wenig enttäuscht war ich damals schon, denn nun bestand ja die Gefahr, dass sie mein so heißgeliebtes Gericht, mit dem ich Kindheitserinnerungen verband nicht mögen würden – rein aus optischen Gründen schon mal.
Als es das Gericht dann aber an Weihnachten 2011 gab und die Wahl zwischen Pasta Bolognese und Pasta mit Möhrencreme bestand, hat die Möhrencreme gar nicht so schlecht abgeschnitten! Allerdings muss ich auch hier erwähnen, dass es so manch einen etwas skeptischen Blick zu aller erst gab… ;-)
Es musste also etwas her, was das Gericht (zumindest für Herr S. + Mitbewohner) aufpeppte. Mal habe ich es mit angebratenen Hähnchenstreifen versucht, ein anderes Mal mit den Mandelblättchen und zu guter letzt habe ich eine Variante mit Hackfleischbällchen (sehr beliebt bei Herr S. und noch vielmehr beim Mitbewohner) ausprobiert. Und die war’s dann! Das kam sehr gut an und hat auch hervorragend in der Kombination gepasst.
Wer dennoch bei der vegetarischen Variante bleiben möchte, greift auf die goldgelb gerösteten Mandelblättchen zurück.
Für 4 Personen
400 g Möhren, 1,5 EL Butter, 150 g Sahne (z.B. Cremefine), 2 TL Honig, 150 ml Gemüsefond (oder Brühe), Salz und Pfeffer, 400 g gemischtes Hackfleisch, 1 Zwiebel, 1 Ei, 2-3 EL Semmelbrösel, 1 TL Dijonsenf, 2 Knoblauchzehen, 1 EL Olivenöl
400-500 g Pasta nach Wahl (z.B. Farfalle, Fussili oder Penne) – wichtig, sie müssen Sauce gut aufnehmen können. Spaghetti sind also nicht so geeignet.
Für die Möhrencreme
Möhren schälen, waschen und in Scheiben schneiden. Zwiebel abziehen und fein würfeln. Knoblauchzehen abziehen und ebenfalls fein würfeln.
Die Butter in einem Topf erhitzen und die Hälfte der Zwiebel- und Knoblauchwürfel zusammen mit den Möhrenscheiben andünsten.
Mit dem Honig, Salz und Pfeffer würzen und mit Sahne und Gemüsefond/brühe ablöschen. Alles zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 15 Min. köcheln lassen.
Einen großen Topf mit reichlich Salzwasser aufsetzen. Sobald das Wasser kocht, die Pasta darin „al dente“ garen, abgießen und warm halten.
Für die Hackfleischbällchen
Hackfleisch, restliche Zwiebel- und Knoblauchwürfel, Senf, Semmelbrösel, Ei, etwas Salz und Pfeffer mit den Händen zu einem homogenen Fleischteig verkneten. Aus dem Teig ca. 15 Bällchen formen.
Das Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Hackbällchen rundherum bei mittlerer bis starker Hitze anbraten.
Die Möhren vom Herd nehmen und mit dem Stabmixer pürieren. Je nach Belieben zu einer groben oder feinen Möhrencreme pürieren.
Die Hackfleischbällchen in die Möhrencreme geben, alles noch einmal aufkochen und die Nudeln untermischen.
Pasta nach Belieben mit Basilikumblättern servieren.
Guten Appetit!
Eure Marie ♥
annaeisblume meint
Das klingt wunderbar. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen Möhren creme/ Püree zu Nudeln zu essen…aber da ich ehrlich gesagt ein großer fan von speisen im baby-brei-format bin (Griesbrei, Apfelmus, Suppen, Kartoffelbrei… (-: ) muss ich das ausprobieren;-). Danke für die Idee.