Heute habe ich einen echten Klassiker für euch. Jeder kennt sie bereits aus Kindheitstagen, fast alle lieben sie und in vielen Familien und Studenten-WGs ist es ein Standard-Gericht, das sehr häufig auf den Tisch kommt: Spaghetti Bolognese!
Ich würde sagen, der Pasta-Klassiker schlecht hin, direkt nach Spaghetti Napoli. Allerdings muss ich auch ehrlich sagen, dass die weit verbreitete Annahme, dass alle (kleinen) Kinder Spaghetti Bolognese oder Napoli abgöttisch lieben und man damit immer richtig liegen würde, nicht stimmt! Im letzten Jahr, meinem Praxisjahr im Kindergarten wurde ich eines besseren belehrt. Denn gut zwei Drittel der Kinder dort bevorzugten ihre Spaghetti pur, ohne einen Tropfen Napoli-Sauce oder Bolognese! Da staunte ich nicht schlecht, denn auch ich hatte bis dato gedacht, dass alle Kinder auf Napoli oder Bolognese stehen. ;-)
Nun gut. Mein Mann z.B. ist einer der größten Bolognese-Fans, den ich kenne. Das mag vielleicht daran liegen, dass er sämtliche Gerichte, in denen Hackfleisch verarbeitet ist liebt. Egal ob Lasagne, Cannelloni, Hackfleischbällchen… damit macht man ihn immer glücklich. Und auch ich stehe auf eine richtig gute Bolognese – allerdings muss sie nach ein paar Regeln gekocht sein, denn sonst ist es für mich kein richtiges Ragù alla Bolognese.
An erster Stelle steht bei mir qualitativ, hochwertiges und frisch gewolftes Hackfleisch. Für mein Ragù alla Bolognese verwende ich eine Mischung aus zwei Drittel Rinderhack, einem Drittel Schweinehack. Durch den erhöhten Anteil Rindfleisch, wird das Fleisch etwas saftiger.
Dann müssen frischer Oregano und Basilikum für ein feines Aroma, frischer Knoblauch, eine rote und eine weiße Zwiebel für den Geschmack in das Ragù.
Im Sommer greife ich auf sonnengereifte, frische und voll aromatische Tomaten zurück. Außerhalb der Tomaten-Saison nehme ich leckere Tomaten aus der Dose. Hierzu habe ich am Ende des Beitrags ein bisschen was zusammen getragen.
Mein kleines Geheimnis ist das Stück Parmesan, welches ich in das Ragù gebe und mit köcheln lasse. Ihr könnt ein ganz normales Stück Parmesan oder ein Stück Parmesanrinde verwenden. Beides macht das Ragù schön würzig. In meine Bolognese kommt außerdem noch eine kleine Prise Kakaopulver rein. Das habe ich einmal bei Cornelia Poletto gesehen und prompt ausprobiert – ich war begeistert. Ihr nehmt hierfür wirklich nur ganz wenig, aber es verleiht der Bolognese ein schönes Aroma.
Und dann ist ein guter Schluck Rotwein natürlich auch unverzichtbar! Hier rate ich dazu, einen Rotwein zu wählen, den man auch sehr gut zum Essen trinken kann. Oft heißt es, dass man zum Kochen gut und gerne einen nicht ganz so feinen Wein verwenden könne… Ich persönlich halte davon aber nicht’s, denn wenn ich ein Glas Wein zum Essen trinke, dann sollte der auch zum Essen passen und vor allem sollen ins Essen ja ausschließlich gute Produkte wandern, oder?
Ragù alla Bolognese
für 4-6 Personen
500 g Hackfleisch, gemischt (2/3 Rind, 1/3 Schwein)
2 EL Olivenöl
1 kleine rote Zwiebel
1 kleine weiße Zwiebel
2 frische Knoblauchzehen
150 ml kräftiger Rotwein
400 g geschälte Tomaten aus der Dose
500-600 g passierte Tomaten
1 Stück Parmesan(-rinde)
1 Zweig Oregano, frisch
8 Basilikumblätter
1 EL Zitronensaft
1 Prise Kakaopulver
1 Schuss Sherry- oder Balsamico-Essig
Salz
Pfeffer
geräuchertes Paprikapulver
Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken.
1 El Olivenöl in einem großen (Schmor-)topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Zwiebelmischung aus dem Topf nehmen, restliches Olivenöl im Topf erhitzen und das Hackfleisch darin bei starker Hitze krümelig anbraten. Dann den gehackten Knoblauch hinzufügen und kurz mitbraten.
Die Zwiebelmischung unterrühren, alles mit Rotwein ablöschen und den Wein vollständig einkochen lassen. Die Oreganoblättchen vom Zweig abstreifen. Nun die geschälten Tomaten, sowie die passierten Tomaten unterrühren und das Parmesanstück und die Oreganoblättchen hinzufügen. Alles gut umrühren und offen bei geringer Hitze ca. 30-45 Minuten köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren. Sobald das Ragù die gewünschte Konsistenz hat, den Herd ausschalten und das Ragù mit Zitronensaft, Kakaopulver, Essig, Salz, Pfeffer und geräuchertem Paprikapulver abschmecken. Basilikumblätter fein hacken und unter das Ragù rühren.
Das Ragù alla Bolognese mit Pasta eurer Wahl servieren und mit frischem Parmesan bestreuen.
Und nun noch ein paar Worte zu Tomaten aus der Dose.
Ich hatte vor einiger Zeit ein sehr unschönes Erlebnis, denn in den gekauften Dosentomaten, waren überwiegend grüne Stielansätze drin.
Daraufhin habe ich das Produkt gewechselt und bin seither rundum zufrieden mit den Tomaten, die wir nun aus der Dose verwenden.
Ich nehme jetzt fast ausschließlich die leckeren und aromatischen Tomatenprodukte von Cirio. Da gibt es die geschälten Tomaten, die ich auch für das Ragù alla Bolognese verwendet habe, sowie die passierten Tomaten.
Passierte Tomaten gibt’s im Tetrapack oder in der Flasche. Und dann bietet Cirio auch noch leckere Tomatenfilets und Kirschtomaten (allerdings mit Haut) an. Zu kaufen gibt es die Cirio-Produkte u.a. bei Rewe, und ganz sicher in der Metro.
Welche Tomaten verwendet ihr denn so und steht ihr auch so sehr auf Bolognese?
Eure ♥
Leopoldine meint
Hallo Marie!
Meine Bolognese köchelt nebenher schon seit ein paar Stunden..;o)
Parmesanrinde kommt bei mir auch dazu;
da ich aber nicht mehr sicher war, woher diese Idee stammt, hab ich gleich mal Google bemüht und schwupps! bin ich u.a. hier gelandet.
Zum klassischen Bologneserezept gehört meiner Meinung nach aber unbedingt auch Karotte und Staudensellerie – oder? Allerdings wenn es nach meinem Schatz geht gerne ohne Gemüse dafür doppelt Hackfleisch (er würde sich da sicher gut mit deinem Mann verstehen..;o)
Was die Tomaten angeht: ich nehme immer Polpa von La Selva, kann ich echt empfehlen. Gibts glaub ich auch als stückige Variante.
So, das wars von mir, ich schau mich jetzt noch ein bißchen bei dir um!
Liebe Grüße und weiterhin viel Freude am Köcheln und Backen wünscht dir
die Leo.