Wie einige von euch ja sicherlich wissen, bin ich nicht in München, sondern im schönen Schwabenländle aufgewachsen. Genauer gesagt direkt in Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart. Erst durch Herrn S. hat es mich dann nach meinem Abitur nach München gezogen.
Das Schwabenländle werden viele von euch kulinarisch gesehen mit Spätzle & Soß, Flädlesuppe, Schwäbischem Kartoffelsalat und natürlich auch den Maultaschen verbinden. Letzteres sind sozusagen die schwäbischen Ravioli, denn bei Maultaschen handelt es sich ja ebenfalls um gefüllten Nudelteig.
Maultaschen gibt’s in unzähligen Varianten! Im Supermarkt findet man sie im Kühlregal. Neben den „Original“-Maultaschen mit einer Füllung aus Fleisch und Spinat gibt es auch welche, die pur mit Spinat gefüllt sind, oder mit verschiedenem Gemüse oder purem Rindfleisch. Wenn ich mir dann allerdings die Zutaten der hierzulande wohl berühmtesten Maultaschen-Marke ansehe, dann denke ich mir jedes Mal, dass man das auch sehr einfach selbst zubereiten kann! Denn in den Original-Maultaschen dieser Marke stecken etwas Schweinefleisch, Weißbrot, Zwiebeln, Speck, Vollei, Spinat, etwas Salz und Petersilie. Und wenn ich ehrlich bin, sind das alles Zutaten, die total günstig zu bekommen sind und ich möchte eigentlich gar nicht wissen, was in diese Maultaschen noch so reingepanscht wird! ;-)
Also habe ich mich an die Zubereitung von Maultaschen gemacht und war total begeistert, wie schnell das ging und wie traumhaft lecker sie geschmeckt haben! Bislang dachte ich immer, dass das sicherlich Stunden dauern würde, bis sie hübsch aussehen und fertig sind. Aber da habe ich mich geirrt, denn mit dieser Variante, gelingen sie zuverlässig und schnell.
Bei meinen Maultaschen wird der Nudelteig gefüllt, aufgerollt, in große Rauten geschnitten und die Maultaschen werden in siedendem Salzwasser gar gezogen. Wenn’s super schnell gehen soll, könnt ihr einen fertigen Nudelteig (z.B. vom Bäcker eures Vertrauens oder aus dem Kühlregal im Supermarkt) hernehmen. Andernfalls bereitet ihr einen frischen Nudelteig zu, der dann mehrere Male durch die Walzen der Nudelmaschine gedreht werden muss, damit er ganz dünn ist.
Für den Nudelteig könnt ihr dieses Rezept verwenden.
Und nun zur Füllung für die Maultaschen.
Für ca. 16-20 Maultaschen
1 Brötchen vom Vortag
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Butter
1 kleines Bund Petersilie
1 Ei
1 Eigelb
300 g frischer Blattspinat (oder 250 g TK-Spinat siehe Variante)
250 g feines Kalbsbrät (beim Metzger nachfragen)
150 g gemischtes Hackfleisch
Pfeffer
Salz
Muskatnuss
1 Eigelb zum Bestreichen
Zunächst wird die Füllung vorbereitet:
Hierfür die Zwiebeln und die Knoblauchzehe abziehen und beides sehr fein würfeln.
Den Blattspinat putzen und waschen. Das Brötchen in kaltem Wasser einweichen.
In einem Topf die Butter erhitzen, die Zwiebel- und Knoblauchwürfel darin glasig dünsten, dann den Blattspinat dazugeben und zusammenfallen lassen. Im Anschluss den Spinat ausdrücken und fein hacken. Die Petersilie abbrausen, trocken schütteln und die Petersilienblättchen fein hacken. Etwas von der gehackten Petersilie zum Servieren beiseite stellen. Das Brötchen aus dem Wasser nehmen und gut ausdrücken.
Nun werden die einzelnen Zutaten zu einer Masse vermengt:
Zunächst den Spinat mit den Zwiebelwürfeln in die Schüssel geben. Dann Kalbsbrät, Hackfleisch, Ei, Eigelb, zerzupftes Brötchen und Petersilie dazugeben und alles zu einer homogenen Masse verarbeiten. Die Füllung mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz kräftig würzen.
Jetzt werden die Maultaschen gefüllt:
Den Nudelteig ausbreiten. Ideal sind lange Teigbahnen von ca. 25 cm Breite und 70 cm Länge , ggf. muss der Nudelteig auf diese Größe zugeschnitten werden. Aus einer Teigbahn entstehen so ca. 8-10 Maultaschen.
Die Füllung als breiten Strang, längs auf die Mitte der Teigbahn geben und anschließend mit einer Palette oder einem Löffel glatt streichen. Dabei oben und unten an den Längsseiten jeweils ca. 3 cm Rand lassen. Die Ränder dünn mit Eigelb bestreichen.
Jetzt wird die Teigbahn von der Längsseite her aufgerollt bzw. eingeschlagen. Die Teigbahn einmal bis knapp zur Mitte, dann erneut bis etwas über den oberen Rand hinaus einschlagen. Die Maultaschen sollten eine Breite von ca. 10 cm haben.
Nun die eingeschlagene Teigbahn in Stücke – also in Maultaschen – schneiden. Dazu ein scharfes Messer, jeweils in ca. 10 cm Abständen leicht schräg ansetzen und schneiden.
Die Maultaschen können nun in einem großen Topf mit einer kräftigen Fleischbrühe gar gezogen werden. Dazu sollte die Brühe leicht sieden. Die Maultaschen vorsichtig in die Brühe geben und warten, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Dann sind sie fertig und können direkt in der Fleischbrühe mit etwas Petersilie bestreut serviert werden.
Tipp: Der Schwabe genießt seine Maultaschen gerne mit einer Zwiebelschmelze! Dazu 1 Zwiebel abziehen und in feine Streifen oder Ringe schneiden. In einer kleinen Pfanne 1 EL Butter erhitzen und die Zwiebelstreifen/Ringe darin bei mittlerer Temperatur anschwitzen, bis sie goldgelb sind. Die fertige Zwiebelschmelze einfach über die Maultaschen geben.
Variante mit TK-Spinat:
Wer TK-Spinat verwendet, muss diesen nach Packungsanweisung in einem kleinen Topf auftauen lassen, anschließend gut ausdrücken und dann sehr fein hacken. Der Spinat wird dann direkt in die große Schüssel mit den anderen Zutaten für die Füllung gegeben und vermengt.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!
Eure ♥
Volker meint
Sehen sehr schön aus. Was leider bei vielen Maultaxchenfotos nicht immer der Fall ist. http://oma-lisbeth.de/oma-lisbeths-maultaschen-im-fotostudio/
Glückwunsch. Toller Food-Blog!