Wie ihr ja wisst, haben Herr S. und ich uns vor ziemlich genau einem Monat das Ja-Wort in der Kirche gegeben. Und direkt im Anschluss sind wir dann in die Flitterwoche (leider war es wirklich nur eine knappe Woche) in eine meiner Lieblingsstädte gefahren: Wien! Mein heißgeliebtes Wien, seit ich es 2010 im Sommer auf der Abifahrt mit Stufenkollegen kennen und lieben gelernt habe. Ein Jahr später, 2011 fuhr ich dann gleich wieder mit meiner Freundin und Trauzeugin J. für eine Woche Wien-Urlaub dort hin. Und irgendwie war damals schon klar, hier war ich nicht das letzte Mal! ;-)
Wer die Stadt noch nicht kennt, sollte unbedingt ein paar Tage (besser mind. 1 Woche) dort verweilen – am besten im Frühsommer, wenn’s noch nicht ganz so heiß ist. Wenn ihr dann wie wir nur das Hotelzimmer mit Übernachtung habt, aber sämtliches Essen selbst organisieren müsst, dann empfehle ich euch auf jeden Fall ein etwas volleres Geldbörserl (wie der Wiener sagt) mit zunehmen, damit ihr auch ja viel verschiedene Köstlichkeiten ausprobieren könnt. Und jetzt möchte ich euch mitnehmen auf eine kleine kulinarische Reise, die Herr S. und ich in Wien erlebt haben.
Bevor ich jedoch beginne, möchte ich noch ein ganz großes Dankeschön an Toni & Bene von Because you are hungry aussprechen. Ohne euch wären unsere Flitterwochen wohl kaum so kulinarisch-köstlich gewesen. Vielen Dank für die vielseitigen und wundervollen Tipps! ;-)
WEINSCHENKE
Da Herr S. Burger über alles liebt, war klar, dass wir auf jeden Fall einmal in Wien Burger essen gehen müssen. Gerade zu ideal, dass es da die Weinschenke Nähre der Kettenbrückengasse gibt. Wer einen labbrigen, fettigen und zähen Burger erwartet ist hier definitiv falsch! Serviert werden Burger in 11 unterschiedlichen Varianten mit feinstem Fleisch (es gibt auch einen Veggie-Burger), frischem Gemüse, Salatblättern und hausgemachten Dips, wie z.B. Safran-Mayonaisse, BBQ-Sauce, Chili-Mayonnaise und Honig-Senf-Sauce. Die Burger werden mit genialen Fritten serviert, denn diese sind nicht üblich in Streifen geschnitten, sondern sind ca. 0,5 cm dicke Kartoffelscheiben, knusprig gebacken. An der Theke gibt’s eine Vitrine, in der eingelegtes Antipastigemüse und Desserts in Gläsern stehen. Zudem gibt’s eine tolle Getränkekarte mit großer Weinauswahl.
Einen Burger gibt’s für rund 8-12 €, Getränkepreise sind ganz normal.
Weinschenke, Franzensgasse 11, 1050 Wien (Öffnungszeiten: 18-01 Uhr)
NASCHMARKT
Ein Muss für uns als Touris und mich als Foodbloggerin war der Naschmarkt an der Kettenbrückengasse. Bei herrlich sonnigem Wetter schlenderten wir über den Markt, schauten links und rechts die Auslagen der Stände an, probierten hier und da, knipsten Fotos, kauften Gewürze und getrocknete Früchte. Hauptangebot der diversen Stände sind eingelegte, orientalische Antipasti und Gemüse wie z.B. Melanzani (Auberginen), gefüllte Tomaten, gebackene Zucchini oder gebratene Paprika. Viele Stände bieten auch Halloumi-Käseknoten, Feta und Mozzarella oder verschiedene Fleisch- und Wurstspezialitäten an. Die meisten Stände sind voller kleiner Gewürzbeutelchen und zwischendrin kommt immer mal wieder ein Döner/Kebab-Stand. Auch hier war klar, dass Herr S. sofort einen Döner probieren muss, wo er das doch auch so sehr liebt. ;-)
Für ihn war es dann einer der besten Döner, die er bislang gegessen hatte. Grund dafür war die feine Tomaten-Melanzani-Sauce und die scharfe Würzpaste obendrauf. Kurz habe ich überlegt, ob ich mir ein paar Falafel mit Hummus kaufe (die gibt’s nämlich auch fast an jedem zweiten Stand) aber dann schlenderten wir weiter und wir kamen am NENI vorbei.
Naschmarkt, Linke Wienzeile, 1060 Wien
NENI
Ein feines, kleines Restaurant auf dem Naschmarkt mit israelischer Küche. Bei schönem Wetter saßen wir an einem kleinen, gemütlichen Tisch und probierten die israelischen Köstlichkeiten. Ich entschied mich für NENI’s Mezze: hausgemachter Hummus, Har Bracha Tahina, Israelischer Salat mit eingelegtem Gemüse und NENI’s Pita Brot. Dazu gab’s 3 Falafel. Köstlich. Ein Gedicht kann ich euch sagen.
Auf der Speisekarte gibt’s außerdem z.B. noch ein klassisches Babaganoush – Melanzanipüree aus dem Holzofen, Gerichte mit Lamm, Rind oder Huhn in orientalischen Gewürzen, meistens mit Pita oder Basmatireis und Hummus und Har Bracha Tahina serviert.
Wer noch nie israelische Küche gegessen hat oder absoluter Liebhaber dieser köstlichen Gerichte ist, sollte auf jeden Fall einen Abstecher im NENI machen. Einen Blick in die Speisekarte könnt ihr hier werfen.
Neni, 510 Naschmarkt, 1060 Wien (Öffnungszeiten: Mo-Sa 8-24 Uhr, warme Küche: 12-23 Uhr)
Übrigens habe ich mir am Ende unserer Wien-Reise zwei Bücher von Haya Molcho, der Gründerin des NENI’s gekauft, war ich doch zu begeistert von diesen feinen Gerichten. Neni’s Feuerküche & Balagan! heißen die beiden Titel.
BABETTE’s
Vielmehr tolle Koch- und Backbücher gibt’s im Babette’s. Ein genialer Laden, der Bücher rund ums Essen, das Kaffee-trinken und feine Gewürze miteinander verbindet. Sobald man diesen Laden betritt, ist man umgeben von einer Fülle aus Büchern und einem herrlich duftenden Gewürz- und Kräuteraroma. Na wenn da das Schmökern mal keinen Spaß macht?
Babette’s, Am Hof 13, 1010 Wien oder Schleifmühlgasse 17, 1040 Wien (Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10-19 Uhr, Sa: 10-17 Uhr)
TRZEŚNIEWSKI
Das Traditionsunternehmen mit dem lustigen Namen eröffnete erstmals im Jahre 1902. Heute gibt es 9 Filialen in ganz Wien.
Im Trzesniewski gibt’s feine mit Cremes belegte Brötchen (Schnittchen) in unterschiedlichste Geschmacksvariationen und Farben. Da ist wirklich für jeden was dabei. Jedes Brötchen kostet 1,20 €, die meisten Besucher suchen sich ca. 2-5 Brötchen aus, die dann auf einem kleinen Teller serviert werden. Die Vielfalt der Cremes kennt kein Ende. So findet man mit z.B. Champignoncreme, Matjes mit Zwiebel, Lachsersatz, Tomate, Thunfisch mit Ei, Pfefferoni scharf un Geflügelleber alles was das Herz begehrt. Dazu trinkt man klassisch ein Pfiff, ein 1/8-l Bier von Trzesniewski erfunden.
Trzesniewski, Dorotheergasse 1, 1010 Wien (Öffnungszeiten: Mo-Fr: 08:30-19:30 Uhr, Sa: 09-17 Uhr)
FINKH
„Wer in Wien ist sollte ein gutes Wiener Schnitzel essen“, fanden wir und begaben uns auf die Suche nach einem guten Restaurant, in dem keine zähe Schweinefleisch-Lappen mit dem Namen „Das Original Wiener Schnitzel“ serviert werden. Dank Toni & Bene haben wir dann einen Tisch im Finkh reserviert und das war das beste, was uns hätte passieren können! Ein feines Lokal, abseits des Touristentummels. Puristisch aber hübsch eingerichtet, es haben ca. 25 Personen Platz – somit bleibt es vom Lärmpegel angenehm ruhig.
Die Speisekarte sah vielversprechend aus und wir liebäugelten mit so manch anderen Gerichten wie z.B. dem gekochten Tafelspitz mit gerösteten Erdäpfeln, Cremespinat, Apfelkren und Schnittlauchsauce oder den Spinatschafskäseknödel an Kräutersaitlingen mit Nussbutter, Parmesanspänen und gemischten Blattsalaten. Letztendlich blieben wir dann doch beim heißersehnten Wiener Schnitzel, das man hier mit Erdäpfel-Vogerlsalat & Preiselbeeren für tolle 15,10 € serviert bekommt. Auf dem Teller kommen zwei große, super zarte und hauchdünne Schnitzel, in herrlich lockerer Panade. Der Erdäpfel-Vogerlsalat war ein Traum und auch die extra bestellten Bratkartoffeln waren ein voller Genuss.
Zum Nachtisch gönnten wir uns gemeinsam das dunkle Schokoladengateau mit Beerenragout und Vanilleeis. Dafür warteten wir sehr gerne ca. 20 Mi., denn es wurde frisch zubereitet (wegen des flüssigen Schokokerns). Beide waren wir zudem vom Hauswein sehr angetan und so ließen wir gerne für das feine Essen und den leckeren Wein etwas mehr Geld im Finkh, als ursprünglich geplant. ;-)
Das Finkh ist in jedem Fall ein Muss für alle, die ein echtes Wiener Schnitzel oder auch feine, auf den Punkt abgestimmte und wundervoll angerichtete Speisen essen möchten. Bei unserer nächsten Wien-Reise kommen wir garantiert wieder!
Finkh, Esterhazygasse 12, 1060 Wien (Öffnungszeiten: Mo-So: 17-24 Uhr, warme Küche: 18-22.30 Uhr)
Reservierung empfehlenswert!
EIS GREISSLER
Wer leckeres Eis aus Bio-Milch, ohne Konservierungsstoffe, ohne künstliche Farb- und Zusatzstoffe und ohne künstliche Aromen – aber MIT frischen Nüssen und Obst, natürlichen Zutaten und vollem Geschmack haben möchte, sollte hier sein Eis kaufen. Für solch herrliches Eis nimmt man dann auch gerne mal eine lange Schlange in Kauf, oder? Neben üblichen Sorten wie Schokolade, Haselnuss, Erdbeere, Himbeere & Co warten feine Sorten wie z.B. Marille, Apfel-Minz, Alpenkaramell, Zotterschokolade, Graumohn und Topfencreme. Aber auch außergewöhnliche Sorten wie Ziegenkäsesorbet, oder Bärlaucheis gibt’s hin und wieder. Die Kugel ist nicht übermäßig teuer und serviert wird sie wahlweise im Becher oder in einer köstlich knusprigen Waffel.
Eis Greissler, Rotenturmstraße 14, 1010 Wien (Öffnungszeiten: täglich von 11-23 Uhr)
JOMA
An meinem Geburtstag waren wir Frühstücken im Joma, das sich gleich um die Ecke unseres Hotels befand. Für ein schönes Frühstück in der Sonne auf der Terrasse des Cafés war das Joma geradezu ideal, auch wenn’s das Geldbörserl etwas mehr belastet.
Herr S. wählte das „Wiener Frühstück“: weich gekochtes Ei, Butter, Marmelade, Honig, Handsemmel und Roggenbrot und ich das „Landliebe Frühstück“: Schinken, Käse, Butter, Marmelade, Honig, Eierspeise, Handsemmel und Roggenbrot. Dazu gab’s eine Wiener Melange, eine heiße Schokolade und einen frisch gepressten Orangensaft. Toll fanden wir, dass wir jeweils unterschiedliche Marmeladen bekamen (Kirsche und Marille), so konnten wir beides probieren. Das Frühstück wird ganz puristisch auf weißen Platten angerichtet und sieht dementsprechend toll aus. Geschmacklich war es spitze und wir fühlten uns sehr wohl während des Frühstücks, auch wenn’s etwas teurer war. ;-)
Joma, Hoher Markt 10, 1010 Wien (Öffnungszeiten: So-Do: 18-24 Uhr, Fr+Sa: 08-01 Uhr; Frühstück: Mo-Fr: 08-11.30 Uhr, Sa,So,Feiertag: 08-13.30 Uhr)
Und sonst so?
Wo das Schnitzel ebenfalls sehr lecker ist? – im Glacis Beisl, Breite Gasse 4, 1070 Wien. Das kenne ich aus meinen letzten Wien-Reisen.
Tolles All you can eat Running Sushi gibt’s für 11,90 € im Okiru in der Lugner City im Mausi Markt, Gablenzgasse 5-13 Top 25, 1150 Wien
Viktoria meint
Liebe Marie!
Als Wienerin ist es für mich immer wieder ein Genuss zu lesen wie Nichtwiener „meine“ Stadt sehen.
Also, ich muss jetzt echt mal eine Lanze brechen für den Tafelspitz, der einfach immer im Schatten des panierten Gassenhauers, dem Schnitzel steht.
Bitte, probier beim nächsten Besuch unbedingt den Tafelspitz!!
Du warst mit Sicherheit auch auf der Mariahilfer Straße… bisserl shoppen muss ja auch sein, oder? Dort hat nämlich kürzlich ebenfalls ein Eis-Greissler aufgemacht ;) (nur mal so als Info am Rande)
VIelen Dank für deinen tollen Beitrag, es war wirklich eine Freude das zu lesen. :)
LG
Viktoria
Schätze aus meiner Küche meint
Liebe Viktoria,
vielen Dank für deine lieben Worte, und ja, ich werde das nächste Mal den Tafelspitz probieren. ;-)
Shoppen musste natürlich sein, auch wenn das meinem Mann nicht so zugesagt hat…. aber schließlich hatte ich ja auch Geburtstag während der Tage in Wien und dann MUSSTE er. ;-)
Wir waren in einem Hotel zwei Minuten vom Schwedenplatz (Rotenturmstraße) entfernt und da ist ja direkt die Eis-Greissler-Diele.
Liebe Grüße,
Marie
Becky meint
Danke für den Tipp bezüglich des Neni, das klingt wirklich toll, vor allem, da ich israelische Küche liebe! Auch ansonsten ist das eine schöne Zusammenfassung. :)
Liebe Grüße, Becky
Schätze aus meiner Küche meint
Vielen Dank. Ja, unbedingt ins Neni gehen! Der israelische Salat aus Gurken und Tomaten mit frischen Kräutern ist ein Traum! ;-)
Und die Falafel ebenso, und… du siehst ich könnte endlos schwärmen. =)
Liebe Grüße,
Marie
Sabine Korpan meint
Liebe Marie,
Ein wunderschöner Informativer Post, gefällt mir sehr gut.
Den werde ich mit Sicherheit für den nächsten Wien Besuch nutzen.
Hach da packt einen die Sehnsucht, seufz…
Herzliche Grüsse,
Sabine